Taucher und Taucherinnen gesucht!

Finsulate sucht Taucher bzw. Taucherinnen, die einen Nebenjob gebrauchen können
und dabei etwas über nachhaltigen Gewässerschutz lernen wollen!

Worum geht es?
Kurz zusammengefasst: Es geht um das Reinigen des Rumpfes von Booten oder Yachten, die im Wasser liegen, jeweils im Abstand von mehreren Monaten oder auch Wochen. Die Arbeit ist sicher, einfach und ohne Zeitdruck auszuführen. Und natürlich gibt es von uns auch ein Training für diese Aktion. Für diese Arbeit brauchen Sie eine gute allgemeine Gesundheit – etwa die gleiche Fitness, die es Ihnen erlaubt, in Gewässern bis zu 10m Tiefe zu tauchen.

Hintergrund:
Antifouling ist der Schutz von Oberflächen, die sich im Wasser befinden, gegen Bewuchs durch marine Organismen. Der Rumpf von Booten und Yachten beispielsweise wird mit Antifouling versehen. Doch auch die z.B. die großen Cargoschiffe, Fähren, Rettungsboote, Hausboote oder auch schwimmende Ladeplattformen.

Das Problem:
Traditionell wurde – und wird – der Antifouling-Markt von einer Handvoll großer Unternehmen dominiert. Die “Lösungen”, die diese anbieten, haben sich mit der Zeit jedoch als extrem giftig für die Meeresumwelt erwiesen. Und die meisten dieser Antifouling-Methoden erfordern auch jedes Jahr aufs Neue ein tagelanges, mühsames Abkratzen toxischer Anstriche vom Rumpf der Schiffe. Gefolgt von erneutem Auftragen neuen Antifoulings.
Jedes Jahr landen auf diese Art weltweit 100 (in Worten: einhundert!) Millionen Liter Antifouling-Farbe in den Gewässern, von denen 50% als Farbpartikel und Biozide im Meer verschwinden und der Rest als Lösungsmittel (Xylol, Toluol) verdampft. Diese giftigen Verbindungen sind eine stille, schleichende Vergiftung der marinen Ökosysteme, Jahr für Jahr, unsichtbar für die meisten von uns. Und faszinierenderweise sind immer noch sehr wenige dieser giftigen Farben ausdrücklich verboten, trotz der zunehmenden Beweise für ihre spektakulären Umweltauswirkungen.
Hier gibt es eine schnelle Einführung ins Thema.

Eine nachhaltige Lösung, ausgezeichnet mit dem Innovationspreis
Finsulate ist ein Produkt, das entwickelt wurde, um diesen Wahnsinn zu stoppen. Erfunden von einem niederländischen Materialwissenschaftler in zehn Jahren wissenschaftlicher Forschung und Entwicklung, wurde es seit 2017 systematisch auf dem Yachtmarkt eingeführt. 2019 wurde es mit dem Europäischen Innovationspreis ausgezeichnet. Finsulate ist eine Folie, die u.a. auf den Schiffsrumpf von Yachten aufgebracht wird. Sie ist ungiftig, schadstoff- und emissionsfrei, hält auf Yachten mindestens 5 Jahre (andere Strukturen: 10 Jahre) und schützt die darunter liegenden Flächen vor dem Bewuchs durch Meeresorganismen. Sie tut dies passiv, ohne diesen Organismen zu schaden.

Das Photo hier oben zeigt eine Beneteau Segelyacht, die mit Finsulate versehen wurde.

Auf der Finsulate genannten Folie, die fest am Rumpf haftet, befinden sich winzige Fasern, die sich ständig im Wasser bewegen. Keine toxischen Stoffe, kein Geräusch. Organismen, die versuchen, sich an den bewegenden Fasern festzuhalten, werden einfach passiv abgewehrt. Nach ca. 5 Jahren (Yachten) wird die Folie durch eine neue ersetzt und die alte wird entsorgt.

Dieses Photo zeigt eine Nahansicht der Folie. Die feinen Fasern sind sehr stabil vertikal auf der Trägerfolie fixiert.

Von der Natur gelernt
Finsulate wurde auch von einem Taucher erfunden!
Der niederländische Materialwissenschaftler Rik Breur bekam seine Inspiration, als er den perfekt wirksamen und vergleichsweise sehr einfachen, natürlichen Schutz von Seeigeln beobachtete: Keine Parasiten, keine Fressfeinde, kein Bewuchs. Er lernte also von der genialen Natur – und setzte dann allmählich im Laufe vieler Labortests um, was er sah.

Vom Seeigel gelernt….Photo von jonnie gogo von Pixabay.

Siehe für mehr Info neben dieser Website auch diesen Artikel auf Englisch (Seite 344 / 345) oder auch diesen auf Deutsch. Oder diesen des europäischen Patentamtes, ebenfalls auf Deutsch.

Hier gibt es eine Animation, die die Wirkungsweise von Finsulate zeigt:

bhängig von der Vielfalt und Menge der Meeresorganismen, die an einem bestimmten Ort vorhanden sind, erfordert Finsulate eine einfache Wartung. Von ein- oder zweimal (arktische Salzwasser…) bis mehrmals im Jahr (wunderbare Tropen). Die Wartung, wenn sie rechtzeitig bzw. mit ausreichender Häufigkeit durchgeführt wird, ist recht einfach und vergleichsweise schnell.

Mehrere Möglichkeiten zur Reinigung der Folie gibt es dabei:
Einmal rundherum mit dem Hochdruckreiniger abspritzen, wobei das Boot / die Yacht mit dem Kran aus dem Wasser geholt werden muss. Bis zu 200 bar hält die Folie problemlos aus. Simpel als Methode, doch sind die Yachteigner /-innen hier stets abhängig von der Verfügbarkeit eines Krans.

Alternative: Im Wasser, manuell. Und um diese Methode geht es hier.
Das wäre der Job, der hier angeboten wird:
Diese Methode besteht aus dem Abbürsten der Oberfläche, mit einfachen Werkzeugen. Wenn man etwas Übung hat, kann eine 30-Fuß / 9 Meter lange Yacht beispielsweise innerhalb einer Stunde von einem Taucher bzw. einer Taucherin rundum gereinigt werden.

Diese zwei Videos zeigen, wie das prinzipiell funktioniert:

Der Plan dahinter und unsere Erfahrung: Tauchservice macht den Wechsel zu umweltschützendem Antifouling für zahlreiche Yachteigner/ -innen viel leichter!
Finsulate ist also keine der toxischen “Auftragen und Vergessen”- Antifouling-Methoden. Wassersportler und Wassersportlerinnen unserer Zeit begreifen zunehmend, dass es nicht zu früh ist, sich aktiv am Schutz unserer Gewässer zu beteiligen. Und für viele von ihnen ist das schon immer ein natürlicher Teil davon, autarke und umweltbewusste Segler bzw. Seglerinnen zu sein. Doch nicht alle, die ein Boot oder eine Yacht besitzen, haben auch Zugang zu einem passenden Kran oder sind in der Lage, den Rumpf im Wasser selbst zu reinigen. Das aus verschiedenen Gründen: Manche haben körperliche Einschränkungen, anderen fehlt die Zeit – oder auch einfach die Geduld, diese Wartungsarbeiten gut genug zu erledigen. Zudem ist an vielen Orten das Auskranen von Booten astronomisch teuer. Und doch wollen die meisten einen Beitrag zum Schutz der Gewässer leisten.

Schildkröten-Photo von Marcello Rabozzi von Pixabay.

Und da könnten Sie / könntet Ihr ins Spiel kommen.
Wir sind dabei, die Wartung des Finsulate Antifoulings als extra Dienstleistung vorzubereiten und anzubieten. Über 600 mit Finsulate ausgerüstete Yachten sind inzwischen weltweit unterwegs und ihre Zahl wächst schnell weiter. Je nachdem, wo Sie normalerweise tauchen und wie mobil Sie sind, könnte diese Art von Arbeit sich damit zu einem Nebeneinkommen über das ganze Jahr entwickeln. Wir sind begonnen, Vereinbarungen mit Tauchern in diesem Sinne zu treffen und bauen ein weltweites Servicenetzwerk auf. Und hierfür brauchen wir natürlich genug Taucher / Taucherinnen, die eine solche Arbeit gern übernehmen wollen.

Basis-Taucherfitness für Tiefen bis zu 10m wäre für diesen Job erforderlich.

Klingt interessant?
Wer hierbei mitmachen und Mitglied unseres Taucher-Servicenetzwerks werden will, melde sich gerne!

Mitmachen beim aktiven Gewässerschutz? Herzlich willkommen!

Photo von Kevin Phillips von Pixabay

Auch als Tauchpraxis prima geeignet…

Diese Art von Aktion könnte übrigens auch sehr gut als Tauchübung in einer kontrollierten Umgebung interessant sein. Normalerweise liegen die Yachten, auf denen wir unsere Finsulate reinigen, in einer Marina.

Doch weil die Arbeit an sich für Mensch und Umwelt völlig ungefährlich ist und die benötigten Werkzeuge sehr leicht und handlich sind, führen wir diese Wartung auch recht häufig durch, während eine Yacht / ein Schiff / ein Hausboot irgendwo gut gesichert vor Anker liegt.

Das bedeutet: Wenn Sie beispielsweise Mitglied einer Tauchschule sind, einer Meeresschutz-NGO, eines Seenotrettungsdienstes, der etwas Tauchpraxis braucht, oder einfach ein Hobbytaucher bzw. eine Hobbytaucherin, der / die sich für aktiven Wasserschutz interessiert: Kontaktieren Sie uns!

Mithelfen gegen die Wasserverschmutzung und Gelegenheit zur Tauchübung wahrnehmen? Wir würden uns freuen!

Photo von schucke von Pixabay